Auf meiner Farm war der Strom ausgefallen und ein wütender Sturm fegte um das alte Haus. Der Farmer rief nochmal an und schlug zu meiner Erleichterung vor, ich solle besser für die Nacht zu einer befreundeten Farmerfamilie in der Nachbarschaft fahren. Ich kannte die Farm, doch „Nachbarschaft“ ist ein weiter Begriff in Australien, selbst in Tasmanien. Mit dem Auto waren es circa 20 Minuten.
Bevor es losgehen konnte, mussten noch einige Dinge erledigt werden. Möglichst schnell suchte ich mir ein paar Sachen für die Nacht zusammen, rannte nach draußen und warf alles in das alte, klapprige Farmauto, das eigentlich nur noch auf dem Farmgelände benutzt wurde. Als nächstes musste ich den Hund finden, anbinden und füttern. Das gestaltete sich leider schwerer als geplant - Polly war nirgends zu sehen. Und das gerade jetzt, normalerweise war sie immer in meiner Nähe. Ich rannte durch ein paar Hecken und rief ihren Namen durch den stömenden Regen. Nichts. Langsam machte ich mir Sorgen. Ich drehte mich um und wie aus dem Nichts stand sie auf einmal schwanzwedelnd vor mir und grinste mich an. Jedenfalls bin ich mir absolut sicher, dass sie gegrinst hätte, wenn sie könnte. Endlich war ich aus dem Haus gekommen, um mit ihr zu spielen, yay! Sie bellte vergnügt, drehte sich ein paar Mal im Kreis und jagte dann in die andere Richtung davon.
Ich fluchte laut und rannte ihr wütend hinterher. Aus Regen und Dunkelheit tauchte ein kleiner Schuppen vor mir auf, der mir zuvor noch nie aufgefallen war. Die Tür stand ein kleines Stück offen und ein gewaltiger Donner ließ die Luft vibrieren, während ich sie weiter aufschob. Ich schlüpfte hinein und schnappte nach Luft, während meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Einen Moment lang fingerte ich orientierungslos an meiner Taschenlampe herum – doch als ich den Knopf endlich gefunden hatte und in die Ecken des kleinen Raumes leuchtete, stockte mir der Atem. Das Licht wurde reflektiert von scharf geschliffenen Klingen. Der winzige, alte Schuppen war gefüllt mit Äxten, rostigen Sägen und Spinnweben. Kein Hund in Sicht. Rückwärts stolperte ich wieder hinaus und wäre fast über Polly gefallen, die schwanzwedelnd vor der Tür auf mich gewartet hatte.
Bevor sie ihr kleines Spielchen weiterspielen konnte, packte ich sie am Halsband, zerrte sie zu ihrer Hundehütte, und band sie an. Sie blickte mir traurig nach, doch nachdem ich ihren Futternapf gefüllt hatte, wollte ich nur noch so schnell wie möglich die Farm verlassen. Ein letztes Mal rannte ich durch den Regen ins Haus, um sicherzugehen, dass alle Fenster geschlossen waren. Als endlich alles geschafft war, ging ich erleichtert am Wohnzimmer vorbei zur Haustür. Ich hatte meine Hand schon an der Türklinke, doch irgendetwas hielt mich zurück. Irgendetwas stimmte nicht. Langsam drehte ich mich um, ging zurück zum Wohnzimmer, und wünschte direkt ich hätte es nicht getan.
Durch die zur Garage führende Hintertür sprudelte Wasser hinein, das sich langsam immer weiter auf dem Teppich ausbreitete. Verdammt. Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die Wand gehauen.
Nächste Telefonkonferenz mit dem Farmer.
„Aaaahh Mist.. das ist schon lange nicht mehr passiert. Da hilft nur eins…“
Und so musste ich mich zurück in den Axtschuppen zwingen und einen passenden Spaten finden, um damit in der nur von Blitzen erhellten Nacht inmitten des erbarmungslosen Regens einen Graben um die Garage zu schaufeln.
Irgendwann saß ich keuchend und erschöpft in dem alten Farmauto und drehte die Heizung auf, doch meine Erleichterung hielt nicht lange an – noch war ich nicht am Ziel. Denn bis zu diesem Tag war ich noch nie selbst auf der linken Straßenseite gefahren. Ich sollte mein Debüt in einem alten Pick-up Truck mit kaum verbliebenem Reifenprofil und schwachen Scheinwerfern mitten im Sturm des Jahres haben, und selbst im Hellen hätte ich Schwierigkeiten gehabt, mich an den richtigen Weg zu erinnern.
Es war die gruseligste Autofahrt meines Lebens, und ich hatte schon so einige grenzwertige Fahrerlebnisse. Obwohl ich unglaublich langsam fuhr schleuderten mich die glatten Reifen ein paar Mal fast aus den glitschig nassen Kurven. Außerdem fuhr ich zweimal an meinem Ziel vorbei und klopfte erst bei einer falschen Farm an, bis ich die richtige fand.
Als ich endlich durch die Eingangstür in das von einem großen Kamin erwärmte Haus der befreundeten Farmerfamilie schlüpfte, konnte ich vor Erleichterung kaum noch stehen. Ein warmes Abendessen wartete auf mich und alle lachten über meine Berichte und konnten mein Pech kaum fassen. Ich stellte meine Sachen im Gästezimmer ab und ging ins Wohnzimmer, um mit den anderen zu essen. Seufzend wollte ich mich gerade auf einen Stuhl sinken lassen, da wurde plötzlich alles schwarz: Stromausfall.
Bevor es losgehen konnte, mussten noch einige Dinge erledigt werden. Möglichst schnell suchte ich mir ein paar Sachen für die Nacht zusammen, rannte nach draußen und warf alles in das alte, klapprige Farmauto, das eigentlich nur noch auf dem Farmgelände benutzt wurde. Als nächstes musste ich den Hund finden, anbinden und füttern. Das gestaltete sich leider schwerer als geplant - Polly war nirgends zu sehen. Und das gerade jetzt, normalerweise war sie immer in meiner Nähe. Ich rannte durch ein paar Hecken und rief ihren Namen durch den stömenden Regen. Nichts. Langsam machte ich mir Sorgen. Ich drehte mich um und wie aus dem Nichts stand sie auf einmal schwanzwedelnd vor mir und grinste mich an. Jedenfalls bin ich mir absolut sicher, dass sie gegrinst hätte, wenn sie könnte. Endlich war ich aus dem Haus gekommen, um mit ihr zu spielen, yay! Sie bellte vergnügt, drehte sich ein paar Mal im Kreis und jagte dann in die andere Richtung davon.
Ich fluchte laut und rannte ihr wütend hinterher. Aus Regen und Dunkelheit tauchte ein kleiner Schuppen vor mir auf, der mir zuvor noch nie aufgefallen war. Die Tür stand ein kleines Stück offen und ein gewaltiger Donner ließ die Luft vibrieren, während ich sie weiter aufschob. Ich schlüpfte hinein und schnappte nach Luft, während meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Einen Moment lang fingerte ich orientierungslos an meiner Taschenlampe herum – doch als ich den Knopf endlich gefunden hatte und in die Ecken des kleinen Raumes leuchtete, stockte mir der Atem. Das Licht wurde reflektiert von scharf geschliffenen Klingen. Der winzige, alte Schuppen war gefüllt mit Äxten, rostigen Sägen und Spinnweben. Kein Hund in Sicht. Rückwärts stolperte ich wieder hinaus und wäre fast über Polly gefallen, die schwanzwedelnd vor der Tür auf mich gewartet hatte.
Bevor sie ihr kleines Spielchen weiterspielen konnte, packte ich sie am Halsband, zerrte sie zu ihrer Hundehütte, und band sie an. Sie blickte mir traurig nach, doch nachdem ich ihren Futternapf gefüllt hatte, wollte ich nur noch so schnell wie möglich die Farm verlassen. Ein letztes Mal rannte ich durch den Regen ins Haus, um sicherzugehen, dass alle Fenster geschlossen waren. Als endlich alles geschafft war, ging ich erleichtert am Wohnzimmer vorbei zur Haustür. Ich hatte meine Hand schon an der Türklinke, doch irgendetwas hielt mich zurück. Irgendetwas stimmte nicht. Langsam drehte ich mich um, ging zurück zum Wohnzimmer, und wünschte direkt ich hätte es nicht getan.
Durch die zur Garage führende Hintertür sprudelte Wasser hinein, das sich langsam immer weiter auf dem Teppich ausbreitete. Verdammt. Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die Wand gehauen.
Nächste Telefonkonferenz mit dem Farmer.
„Aaaahh Mist.. das ist schon lange nicht mehr passiert. Da hilft nur eins…“
Und so musste ich mich zurück in den Axtschuppen zwingen und einen passenden Spaten finden, um damit in der nur von Blitzen erhellten Nacht inmitten des erbarmungslosen Regens einen Graben um die Garage zu schaufeln.
Irgendwann saß ich keuchend und erschöpft in dem alten Farmauto und drehte die Heizung auf, doch meine Erleichterung hielt nicht lange an – noch war ich nicht am Ziel. Denn bis zu diesem Tag war ich noch nie selbst auf der linken Straßenseite gefahren. Ich sollte mein Debüt in einem alten Pick-up Truck mit kaum verbliebenem Reifenprofil und schwachen Scheinwerfern mitten im Sturm des Jahres haben, und selbst im Hellen hätte ich Schwierigkeiten gehabt, mich an den richtigen Weg zu erinnern.
Es war die gruseligste Autofahrt meines Lebens, und ich hatte schon so einige grenzwertige Fahrerlebnisse. Obwohl ich unglaublich langsam fuhr schleuderten mich die glatten Reifen ein paar Mal fast aus den glitschig nassen Kurven. Außerdem fuhr ich zweimal an meinem Ziel vorbei und klopfte erst bei einer falschen Farm an, bis ich die richtige fand.
Als ich endlich durch die Eingangstür in das von einem großen Kamin erwärmte Haus der befreundeten Farmerfamilie schlüpfte, konnte ich vor Erleichterung kaum noch stehen. Ein warmes Abendessen wartete auf mich und alle lachten über meine Berichte und konnten mein Pech kaum fassen. Ich stellte meine Sachen im Gästezimmer ab und ging ins Wohnzimmer, um mit den anderen zu essen. Seufzend wollte ich mich gerade auf einen Stuhl sinken lassen, da wurde plötzlich alles schwarz: Stromausfall.