Nach meiner Dschungelwanderung und einer kurzen Fahrt im Longtail-Boot, ging es mit dem Bus nach Malaysia. Der Musik nach zu urteilen war unser Fahrer entweder taub oder ein geschmacksverirrter Teenager, der zum ersten Mal Partymusik hört und alle Songs zeitgleich abzuspielen versucht. Ich dachte immer, der Ausdruck „meine Ohren bluten“ wäre eine maßlose Übertreibung, aber nach dieser Busfahrt bin ich mir nicht mehr so sicher. Wahrscheinlich hat mich nur die Tatsache gerettet, dass mein Körper und mit ihm sämtliche Körperflüssigkeiten von der bis zum Anschlag aufgedrehten Klimaanlage schockgefroren waren.
Ansonsten war der Fahrer aber ein netter Kerl. Über die laute Musik konnte ich nicht verstehen mit welchem Namen er sich vorstellte, aber ich nannte ihn Paco, weil er irgendwie ein bisschen mexikanisch aussah. Paco grinste mich an und schrie in seinem schlechten Englisch „he, Party Party, yes?“ Ich versuchte meine blutenden, schockgefrorenen Ohren zu ignorieren und zog meine Mundwinkel hoch zu einem Ausdruck, der wie ich hoffte einem Lächeln ähnlich sah. Also lachte er und drehte die Musik noch lauter. Verflucht sei meine Höflichkeit!
Da ich auf dem Beifahrersitz saß, war ich damit beauftragt, Klimaanlage und Musik so weit wie möglich herunterzudrehen, wann immer ich die Möglichkeit dazu hatte.
Jedesmal, wenn unser Fahrer tanken musste oder eine Zigarettenpause einlegte, wurde ich von den anderen Leuten im Bus angefeuert: „ok ok, jetzt schaut er nicht hin, dreh runter dreh runter!.. oh oh das ist zu weit, er wird es merken und NOCH LAUTER wieder anmachen, ein bisschen mehr wieder.. ja so ist gut!“.
Dann schaute ich ihn unschuldig an wenn er wieder in den Bus zurückstieg. Er kratzte sich manchmal etwas verwirrt am Kopf, aber im Allgemeinen schien er nichts zu ahnen. Doch einmal trieb ich die Selbstrettungsaktion ein wenig zu weit und schaltete die Klimaanlage versehentlich ganz aus.
Paco stieg zurück in den Bus. Ein paar Minuten lang schien alles glatt zu laufen. Die Temperatur stieg fast wieder so hoch, dass man seine Zehen spüren konnte. Das machte Paco argwöhnisch. Er blickte auf den Schalter und sah, dass die Klimaanlage ausgedreht und die Musik heruntergedreht war. Er warf mir einen ungläubigen, verletzten Blick zu, so als hätte ich seine Oma umgebracht oder auf sonstige Art sein tiefstes Vertrauen missbraucht. Wie konnte ich es wagen an den heiligen Schaltern zu drehen? Ich schaute mich um als wäre ich nicht diejenige, die für die seltsamen Geschehnisse verantwortlich war, und starrte die Anlage verdutzt an, als hätte ich so ein Gerät noch nie in meinem Leben gesehen.
„You no like music? Why? Why you do that??“ fragte Paco und seine Stimme schwappte von verletzt zu wütend. „I.. I.. oh how did that happen.. erm.. so cold.. and loud..“, stotterte ich. Paco schüttelte resigniert den Kopf und es war klar, dass unsere kurzweilige Freundschaft damit beendet war. Dann drehte er für den Rest der Fahrt Musik und Klimaanlage bis zum Anschlag auf und sang laut und schief mit.
Als wir irgendwann in Georgetown, Penang, ankamen, fielen wir alle wie Eisblöcke und mit schmerzenden Trommelfellen aus dem Minivan.
... Schaut übermorgen vorbei zum dritten Teil!...
Ansonsten war der Fahrer aber ein netter Kerl. Über die laute Musik konnte ich nicht verstehen mit welchem Namen er sich vorstellte, aber ich nannte ihn Paco, weil er irgendwie ein bisschen mexikanisch aussah. Paco grinste mich an und schrie in seinem schlechten Englisch „he, Party Party, yes?“ Ich versuchte meine blutenden, schockgefrorenen Ohren zu ignorieren und zog meine Mundwinkel hoch zu einem Ausdruck, der wie ich hoffte einem Lächeln ähnlich sah. Also lachte er und drehte die Musik noch lauter. Verflucht sei meine Höflichkeit!
Da ich auf dem Beifahrersitz saß, war ich damit beauftragt, Klimaanlage und Musik so weit wie möglich herunterzudrehen, wann immer ich die Möglichkeit dazu hatte.
Jedesmal, wenn unser Fahrer tanken musste oder eine Zigarettenpause einlegte, wurde ich von den anderen Leuten im Bus angefeuert: „ok ok, jetzt schaut er nicht hin, dreh runter dreh runter!.. oh oh das ist zu weit, er wird es merken und NOCH LAUTER wieder anmachen, ein bisschen mehr wieder.. ja so ist gut!“.
Dann schaute ich ihn unschuldig an wenn er wieder in den Bus zurückstieg. Er kratzte sich manchmal etwas verwirrt am Kopf, aber im Allgemeinen schien er nichts zu ahnen. Doch einmal trieb ich die Selbstrettungsaktion ein wenig zu weit und schaltete die Klimaanlage versehentlich ganz aus.
Paco stieg zurück in den Bus. Ein paar Minuten lang schien alles glatt zu laufen. Die Temperatur stieg fast wieder so hoch, dass man seine Zehen spüren konnte. Das machte Paco argwöhnisch. Er blickte auf den Schalter und sah, dass die Klimaanlage ausgedreht und die Musik heruntergedreht war. Er warf mir einen ungläubigen, verletzten Blick zu, so als hätte ich seine Oma umgebracht oder auf sonstige Art sein tiefstes Vertrauen missbraucht. Wie konnte ich es wagen an den heiligen Schaltern zu drehen? Ich schaute mich um als wäre ich nicht diejenige, die für die seltsamen Geschehnisse verantwortlich war, und starrte die Anlage verdutzt an, als hätte ich so ein Gerät noch nie in meinem Leben gesehen.
„You no like music? Why? Why you do that??“ fragte Paco und seine Stimme schwappte von verletzt zu wütend. „I.. I.. oh how did that happen.. erm.. so cold.. and loud..“, stotterte ich. Paco schüttelte resigniert den Kopf und es war klar, dass unsere kurzweilige Freundschaft damit beendet war. Dann drehte er für den Rest der Fahrt Musik und Klimaanlage bis zum Anschlag auf und sang laut und schief mit.
Als wir irgendwann in Georgetown, Penang, ankamen, fielen wir alle wie Eisblöcke und mit schmerzenden Trommelfellen aus dem Minivan.
... Schaut übermorgen vorbei zum dritten Teil!...